Das also ist meine Elf der Vorrunde:
Sommer
Korb Stranzl
Jantschke Dominguez
Kramer Xhaka
Traoré Herrmann
Kruse
Hazard
Zum Abschluss meiner kleinen Zwischenbilanz (die dann doch etwas länger geworden ist als vorher geplant) werfe ich noch einen Blick auf "The Best of the rest"
Ganz knapp draußen
ist aus meiner Top-Elf Raffael, was einerseits unfair ist, weil der Brasilianer
der Mannschaft auch in dieser Saison durch seine Laufbereitschaft
und seinen Spielaufbau merklich hilft. Andererseits spiegelt es auch
die gestiegenen Erwartungen wider, die Raffael durch seine Topform
und die vielen Tore vergangene Saison geweckt hat. Dieses Level
konnte der Spielmacher nicht mehr in der ersten Jahreshälfte, und
erst recht nicht nach der Sommerpause halten. Bisweilen wirkte er
überspielt und zeigte ungewohnt schlampige Pässe, die viele
Konterchancen im Keim erstickte.
Nicht in der ersten
Elf wäre auch André Hahn, der zwar super in die Saison gestartet
war und wichtige Tore erzielte, mit Fortschreiten der Saison aber zu
eindimensional und ausrechenbar agierte und sich eher physisch
aufrieb als der Mannschaft über überraschende Aktionen Impulse zu
verleihen. Daher erhielten Herrmann und Traoré später auch öfter
den Vorzug vor dem Power-Fußballer Hahn, dem zu wünschen ist, dass
er mit frisch aufgetanktem Akku in der Rückrunde wieder eine größere
Rolle spielen kann.
Oscar Wendts
Nachteil war, dass er offenbar das Vertrauen über mehrere Spiele am
Stück braucht, um in die Spur zu kommen. So wechselten gute mit
durchwachsenen Leistungen, sodass auf links Dominguez letztlich
verdient die Nase vorn hat.
Ähnlich sieht es
für Havard Nordtveit aus, der die Schwächephase von Kramer nicht
nachhaltig nutzen konnte, zwischendurch aber auch sehr saubere
Leistungen zeigte, sodass für meine Begriffe zwischendurch eine
Pause für Kramer zugunsten des Norwegers durchaus drin gewesen wäre.
Ich bin zwar ein
großer Fan von Branimir Hrgota, er ist auch der erfolgreichste
Torschütze, doch wie irgendwie ist er für Favres Angriffs-System
noch nicht endgültig feingeschliffen. Man darf sich darüber
aufregen, wenn er Bälle in eins-gegen-eins-Situationen verliert, ihm
Zuspiele verspringen oder er mal wieder eine 100-prozentige Chance
versemmelt. Man sollte ihn deshalb aber nicht für überschätzt
halten. Ich bewerte das, was er sonst am Ball und vor allem vor dem
Tor zeigt, höher als diese Fehler, die sich abstellen lassen. Hrgota
ist ein Phantom, das erstaunlich viel läuft, wenn auch nicht immer
offensichtlich oder effizient. Er ist ein Instinkt-Torjäger, er hat
die Fähigkeit, genau da zu stehen, wo man das Tor schießen kann.
Und das ist gegen Homburg oder Sarajevo genauso leicht oder schwer
wie gegen Dortmund oder die Bayern. Dennoch hat er vor allem im
schnellen Passspiel, zum Beispiel beim Prallen lassen zum Mitspieler,
deutlichen Verbesserungsbedarf. Das braucht allerdings auch seine
(Spiel-)Zeit. Lange hat der Schwede ja auch immer nur ein paar
Minuten davon bekommen.
Über Roel Brouwers
hingegen muss man nun wirklich kein Wort mehr verlieren. Absolut verlässlich,
mit ein paar Wacklern nur in den ersten beiden Partien, die er
bestreiten durfte, danach solide wie immer. Im Normalfall reicht das bei der heutigen Borussia zur Backup-Position - zu mehr leider nicht. Doch sollte einer schwächeln oder verletzt ausfallen, wissen wir alle, dass wir auf der Position einen haben, auf den man zählen kann.
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